Tief im Westen Mallorcas

Nachdem wir bereits "Entlang der Westküste Mallorcas" getrudelt sind, wollen wir uns nun das Hinterland ansehen und beginnen in Andratx.

Das Rathaus von Andratx befindet sich in einem schönen Palast. Unweit davon befindet sich das besuchenswerte Centro Cultural, in welchem Wechselausstellungen gezeigt werden. Es gibt aber auch bleibende Kunstwerke, von denen wir uns welche ansehen.

Einen etwa zweistündigen Rundwanderweg kann man bei der Reserva Puig de Galatzo in Angriff nehmen. Neben den schönen Aussichten und künstlich angelegten Wasserfällen sorgen ein Picknickplatz, Tiergehege und frei laufende Pfauen dafür, dass es selbst den Kindern nicht langweilig wird. Ist übrigens auch für Wandermuffel (so wie ich einer bin) zu empfehlen.

Für die Abenteuerlustigen gibt es noch einen Abenteuerpfad mit Abseilen, Schluchtüberquerungen und Ähnlichem.

Aber Vorsicht: An Wochenenden kann es eng mit Parkplätzen werden.

Auf die Araberzeit geht der Gutshof La Granja zurück. Eine sehr ergiebige Quelle speist das immer noch benutzte, umfangreiche maurische Bewässerungssystem. Heute werden die Gebäude als lebendiges Museum benutzt und man kann sehen, wie es sich auf einem großen Gutshof vor rund 100 Jahren lebte. Das hört sich jetzt nicht so dramatisch an, sollte man sich aber keinesfalls entgehen lassen.

Bei den Gärten von Alfabia klingt das Arabische bereits im Namen an. Und in der Tat sieht man der schönen Gartenanlage ihre maurischen Ursprünge noch an.

Jedoch findet man auch abendländische Elemente. Besonders stolz ist man auf einen Stuhl aus dem 15. Jahrhundert, dessen Schnitzereien Szenen aus "Tristan und Isolde" darstellen.

Valldemossa ist das meistbesuchte Dorf Spaniens. Das liegt weder an der schönen Lage oder den schönen Gebäuden, sondern daran, dass hier Frederic Chopin und seine Geliebte, die Schriftstellerin George Sand, mit ihren 2 Kindern 2 Monate lang im gerade säkularisierten Kloster wohnten. Die strenggläubigen Mallorquiner verhielten sich recht feindselig gegen die Fremden und George Sand rächte sich, indem sie die Einheimischen in ihrem "Winter auf Mallorca" als "Affen" beschrieb.

Die Hauptattrakion in Soller ist die Fahrt mit der alten, rumpeligen Straßenbahn. Ein Geheimtipp für Kunstfreunde ist jedoch der Bahnhof: Dort werden in mehreren kleinen Räumen Werke von Picasso und Miro gezeigt. Merkwürdigerweise findet das in den meisten Reiseführern keine Beachtung.

Fornalutx gilt als eines der schönsten Dörfer Spaniens. Malerische Gassen, Verbindungstreppchen, schiefe Häuschen und üppige Blumenpracht liefern schöne Fotomotive.

Das Kloster Lluc ist ein alter Marienwallfahrtsort. Neben der Klosterkirche ist im Kloster noch ein regionales Museum untergebracht. Vom Kalvarienberg aus hat man eine schöne Sicht auf Kloster und Umgebung.

Auch in Pollenca erklimmen wir den Kalvarienberg und sehen uns zur Belohnung das Oratori del Calvari an. Daneben ist die Stadt stolz auf eine Brücke, die auf die Römerzeitt zurück geht.

Port de Pollenca ist der Ort von Sandburgen-Künstlern, die darum bitten, ihre Tätigkeit mit einer kleinen Spende zu finanzieren. Die Gastronomie zeigt uns (wie im gesamten Nordwesten), dass viele Engländer hier sind.

Auf dem Weg zum Cap de Formentor kommt man an der Platja Formentor vorbei, einer hübschen Badebucht. Hier kann man so richtig das Leben genießen.

In Alcudia stößt man aus jeder Richtung an eines der mittelalterlichen Stadttore oder direkt auf die mächtigen Mauern. Sie blieben rundum erhalten und wurden restauriert. Im Archäologischen Museum gibt es Fundstücke aus der Römerzeit sehen (lohnt sich aber nur für sehr Interessierte).