Cienfuegos – Santiago – Baracoa

Von Havanna kommend, machten wir an einem Rastplatz Pause. In einer Art Mini-Zoo gab es dort eine Baumratte zu sehen, die das größte Säugetier auf der Insel vor der Entdeckung durch Kolumbus war.

Einige aus der Gruppe beteiligten sich an einem Spiel, das nichts für Tierschützer ist: die Drehscheibe wird gedreht und es kann gewettet werden, in welches Häuschen das Meerschweinchen danach gehen wird. Der Sieger (sofern es einen gibt) erhält eine Flasche Rum.

Cienfuegos

In Cienfuegos schlenderten wir in der Stadt herum. Ganz nett, aber auch nicht überragend.

Wir hatten noch Zeit für den Botanischen Garten, der außerhalb der Stadt liegt. Es hat sich gelohnt, wie die Bilder zeigen.

Untergebracht waren wir in einem guten Hotel in Meeresnähe und zu Abend gespeist haben wir auch ganz gut. Hier das Bild vom Restaurant.

Und hier ein Bild der kubanischen Müllabfuhr:

An einer Wegkreuzung treffen wir diese beiden Damen und erfreuen uns wieder am kubanischen Personen-Transport.

Und hier Eindrücke von der Wanderung.

Trinidad

Am späten Nachmittag sind wir in Trinidad. Hier ein paar Bilder, incl. musikalischer Begleitung.

Am nächsten Morgen besuchen wir eine ehemalige Zucker-Hazienda. Vom Turm konnte man früher sehen, ob Sklaven fliehen wollten. Heute dient er der schönen Aussicht.

Dann geht’s auf zur Wanderung. Hier mal ein Rätsel: wozu gehört folgendes Teil?

Richtig: zu Bananen

Wir kommen an einem Platz vorbei, an dem für die Landarbeiter gekocht wird.

Hier Eindrücke von der Wanderung und der musikalischen Begleitung zum Mittagessen.

Camagüey

Schließlich kommen wir in Camagüey an.

Zumindest damals gab es Probleme mit der Wasser-Versorgung und unser Hotel wird wöchentlich mit einer Art Container voller Wasser versorgt. Eine Woche vorher kam dieser Container nicht. Mit der Folge, dass die vorherige Reisegruppe kein fließendes Wasser hatte. Wir hatten Glück: Wasser war da.

Das Hotel muss früher mal bessere Zeiten erlebt haben, aber die aktuellen Zimmer waren sehr einfach. Hauptsache sauber und fließendes Wasser. Abendessen im großen Speisesaal und die dazu gehörige musikalische Begleitung waren gut.

Vom Dach des Hotels hat man einen schönen Blick über die Stadt.

Mit Fahrrad-Rikschas wurden wir durch die Stadt gefahren und gingen dann zu Fuß. Bemerkenswert sind die Straßen-Figuren, in denen ein Künstler die damaligen Einwohner verewigt hat.

Völlig verblüffend der Markt, in dem es alles gab, was das Herz begehrte.

und Tschüss

Die Fahrt ging weiter und irgend wann mussten wir an der Straße warten, weil gerade ein Radrennen war. Wir waren allerdings nicht die Einzigen, die warten mussten, und so konnten wir noch ein paar schöne Bilder schießen.

Bilder von der nächsten Mittagspause bzw. dem dazu gehörigen Parkplatz.

Und Bilder von der nächsten Wanderung:

2 Kakao-Bilder:

Unsere Unterkunft war fernab der Zivilisation. Einfach, aber schön. Direkt an einem Wasserfall gelegen.

El Cobre

Die Basilika El Cobre ist ein Wallfahrtsort. Sieht von außen schön aus, war aber innen für mich uninteressant.

Lästig waren hier die „fliegenden Händler“, die einem nicht in Ruhe ließen. Schnell wieder in den Bus.


Santiago

In der Nähe von Santiago liegt die Festung „El Morro“, der wir einen Besuch abstatteten.

Untergebracht waren wir in einem großen, modernen Hotel. Während des Abendessens ergaben sich folgende Motive:

Hier mal unser Bus vor dem Hotel:

Am nächsten Morgen statteten wir einer kleinen, etwas außerhalb gelegenen Schule einen Besuch ab. Einige hatten ein paar Kleinigkeiten von zu Hause mitgebracht und hier war der richtige Platz, um diese los zu werden.

Hier wie überall in Kuba: die Kinder sind „aufgeweckt“. Kein Vergleich zu anderen Teilen der Welt, wo Kinder teilweise einen stumpfsinnigen Eindruck auf mich machten (wie etwa in Indien).

Wir fuhren weiter „ins Gelände“ und waren fernab der Zivilisation. Wir besuchten eine Krankenstation. Also bei einer einfachen, kleinen ländlichen Arztpraxis. Der Dienst habende Arzt war nicht da, dafür die Krankenschwester, die uns von ihrer Arbeit erzählte.

Sie klappert alle im näheren und weiteren Umkreis sich befindlichen kleinen Siedlungen zu Fuß ab und erkundigt sich, wo der Schuh drückt. Auch, wenn das noch so einfach sein mag, ist das ein Zeichen dafür, dass der kubanische Staat sich um die einfachen Leute kümmert. Auch dann, wenn sie noch so weit weg „vom Schuss“ sind. Vor der Revolution hatte sich der Staat um diese Leute nicht gekümmert. Die hatten dann einfach Pech.

Eine Mitreisende spendierte der Krankenschwester ihr zweites Paar Wanderschuhe, worüber die sich sehr freute.

Wir unternahmen eine Wanderung und kamen an einem „Kulturhaus“ vorbei (ich bin mir aber nicht sicher, ob Bild und Kulturhaus identisch sind).

Unsere Reiseleiterin erzählte uns, dass es in jedem kleinen Dorf in Kuba solche Einrichtungen gibt, die dafür Sorge tragen, dass Kultur auch in die entlegensten Landstriche kommt. Vor allem werden hier Spielfilme gezeigt. Das ist nichts Welt Bewegendes, aber wichtig für die Menschen, die hier wohnen.

Und es war gut, dass ich keine „normale“ Kuba-Studienreise machte, sondern eine Wanderreise. Einfach, um diese Informationen zu bekommen und selbst zu sehen, wie das funktioniert.

Jetzt aber die Besichtigung von Santiago. Erst zum Revolutions-Platz.

Dann zum Friedhof Santa Ifigenia mit dem Mausoleum von José Marti, dem Nationalhelden Kubas. Wir kommen gerade zur Wachablösung.

Unter anderem sind auf dem Friedhof viele Revoluzzer begraben; auch das Bacardi-Familiengrab befindet sich hier.

Im Zentrum der Stadt gibt’s die Kathedrale und die ehemalige Gouverneurs-Residenz (heute Museum für koloniale Kunst) zu sehen.

Wir hatten nach dem Mittagessen freie Zeit in der Stadt. Die war aber nicht zu genießen: wie schon in El Cobre gab es Dauer-Belästigung durch Leute, die etwas verkaufen wollten. Glücklicherweise war das nur an diesen beiden Orten so. Ansonsten waren die Kubaner sehr angenehm.

Wenigstens waren in Santiago die Musikanten gut.

Guantanamo

Auf der Fahrt nach Baracoa kamen wir am heute berühmt-berüchtigten Guantanamo vorbei.

Ende des 19. Jahrhunderts kämpften die Kubaner ihren Befreiungskampf gegen Spanien. Die USA schalteten sich in den Konflikt ein und besetzten Kuba. 1902 zogen sich die USA aus Kuba zurück, behielten aber den Militärstützpunkt Guantanamo. Heute liegen 22 Minenfelder mit ca. 65.000 Minen zu beiden Seiten der Grenze des kubanischen und US-amerikanischen Territoriums.

Viele kennen das Lied „Guantanamera“. Auf Deutsch heisst das „Schöne aus Guantanamo“.

Überhaupt haben’s die Kubaner mit der Musik: Rumba, Son, Danzon, Trova, Salsa, Mambo, Chachacha sind entweder kubanische Erfindungen oder haben von hier aus ihren Siegeszug um die Welt angetreten.

Baracoa

Unsere Hotel-Anlage in Baracoa war eine ehemalige Burg, von der man eine schöne Aussicht hatte

Christoph Kolumbus kam 1492 hier nach Baracoa, das auch die älteste Stadt Kubas ist. In der Kathedrale ist ein Holzkreuz aufgestellt, das Kolumbus an der Hafeneinfahrt aufgestellt hat.

In der Nähe der Kathedrale befindet sich das Denkmal des Indianerhäuptlings Hatuey, der als Rebell den Spaniern sehr zu schaffen machte und von diesen bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Die kubanischen Revoluzzer fanden Hatuey gut und setzten ihm ein Denkmal.

Von den Ureinwohnern Kubas ist heute nicht mehr viel zu sehen. Zwar gibt es heute noch Nachfahren von ihnen, aber das sind keine abgesonderten „Indianer“, sondern „normale“ Kubaner.

Wir schlendern durch die Stadt und wundern uns über Schul-Unterricht, der mitten auf der Straße bzw. dem Gehweg gegeben wird. Warum auch nicht – es war warm und die wenigen Gefährte auf den Straßen machten einen eher ungefährlichen Eindruck.

Dann ging’s zu einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb …

und zur heutigen Wanderung.

Und hier mal ein Bild von unserem Busfahrer:

Am Abend war ich müde und habe deshalb „nur“ die Aussicht vom Hotel aus genossen. Die Anderen gingen ins Kulturhaus der Stadt, wo unsere Reiseleiterin gut bekannt war und die Mitreisenden besonders begrüßt und vom kubanischen Publikum willkommen geheissen wurden. Es muss ein wunderschöner musikalischer Abend gewesen sein.

Am nächsten Morgen kamen wir am Kolumbus-Denkmal vorbei und dann ging’s weiter zum Humboldt-Nationalpark.

Humboldt-Nationalpark

Es ging Richtung Alejandro de Humboldt Nationalpark. Das Wort „Fahren“ wäre auch etwas übertrieben gewesen. Fuhren wir bislang auf akzeptablen bis guten Straßen, war die Straße hier eine Zumutung und es ging meistens nur im Schritttempo voran.

Schließlich kamen wir zu einer kleinen Forschungsstation mit einer Büste von Alexander von Humboldt. Zusammen mit dem Botaniker Aimé Bonpland besuchte er Kuba Anfang des 19. Jahrhunderts zwei Mal und verbrachte insgesamt knapp 6 Monate auf der Insel, um Studien über Geographie, Natur und Gesellschaft anzustellen.

Sein „Politisches Essay über die Insel Kuba“ enthält die erste detaillierte Studie über das Land und wurde von der spanischen Kolonialregierung wg. Humboldts scharfer Kritik an der Sklaverei wg. „immenser Gefährlichkeit“ verboten.

Heute wird Alexander von Humboldt als „zweiter Entdecker Kubas nach Kolumbus“ verehrt. Er ist der Europäer, der Kuba entscheidende Anstöße auf der Suche nach der eigenen Identität gab.

Von dort aus erfolgte die Wanderung, zu der ich aber keine große Lust verspürte. Statt dessen schlenderte ich ein bisschen in der Gegend herum, was ganz nett war.

Playa Esmeralda

In langsamem Tempo ging’s dann Richtung Playa Esmeralda zu unserem Hotel.

Und das war ein richtiger Kulturschock. Gegenüber den „normalen“ Kubanern waren wir deutlich privilegiert, aber wir wohnten in Unterkünften, in denen auch Kubaner wohnten, aßen die gleichen Gerichte in den gleichen Restaurants, trafen auf den Wanderungen einfache Kubaner, waren irgend wie ein Teil des Landes.

Hier waren wir in einer großen spanischen Hotel-Anlage am Strand, umgeben von Strand-Urlaubern, die auch sonstwo auf der Welt hätten sein können, und vielleicht einen oder zwei Ausflüge ins Landesinnere machten, und (zumindest einige von ihnen) Che-Guevara-T-Shirts trugen. Zur abendlichen Unterhaltung gab es eine große Bühne mit riesigen Boxen – kein Vergleich zu „unseren“ lieb gewonnenen einfachen, aber guten Musikanten. Und zu essen gab es das weltweit gleiche Strandurlauber-Luxusessen.

Ein Vorgeschmack darauf, wie das ganze Land in einigen Jahren aussehen könnte: von ausländischen Konzernen übernommen und das Gelände abgezäunt, damit man mit den ärmeren Menschen nicht in Berührung kommt.

Ich bin froh, dass ich noch das ursprüngliche Kuba erleben durfte.